In der Fastenzeit 1913 wurde in Bettingen erstmals ein Passionsspiel aufgeführt. In einem Beitrag des Heimatkalenders von 1981 heißt es: «(…) bald zeigte sich, dass die Einstudierung eines so großen Laienspiels (90 Mitwirkende) ein hartes Stück Arbeit war. (…) Um den persönlichen Einsatz der Spieler richtig zu würdigen, muss man sich die wirtschaftliche Situation vorstellen (…) Mit weltlichen Gütern waren die meisten nicht besonders gesegnet (…) für das tägliche Brot ihrer meist vielköpfigen Familien mussten sie hart arbeiten. Wenn man nur daran denkt, dass es noch keinerlei Motorfahrzeuge gab, der Weg zur Arbeitsstelle und zurück oft viele Stunden erforderte, (…) dass ein Arbeitstag von 14 bis 16 Stunden für viele Bettinger die Regel war. Aber die Freude am Theaterspiel war so groß, dass alle Sorgen und Müdigkeit von ihnen abfiel, wenn sie sich zu den Proben trafen. (…) Anfangs sollte nur an jedem Fastensonntag und den Ostersonntagen eine Aufführung nachmittags stattfinden. Als aber die erste Aufführung im Wirtschaftssaal Quednau in der Stockemer Straße (später „Zum alten Deutschen“) überfüllt war (…) wurde der Entschluss gefasst, nach einer einstündigen Pause eine zweite Vorstellung zu geben. In der Folge wurde dann an jedem Sonntag von 14 bis 18 Uhr und von 19 bis 23 Uhr gleich zweimal gespielt. (…) Die Zuschauer kamen (…) aus allen Orten der Umgebung. (…) Der Erfolg des ersten Spiels führte dazu, dass die Aufführung in den Jahren 1925, 1931 und 1950 wiederholt wurde.»
(Quelle: Heimatkalender, Kreis Bitburg-Prüm 1981, S. 76−78 «Erinnerungen an das Bettinger Passionsspiel»)